?>
Sharing Economy
Author
Theresa Twillemeier, Di, 6. Jul. 2021
in Ratgeber

Sharing Economy

Lieber teilen statt besitzen – wenn Sharing-Angebote den Besitz ablösen

Was genau ist eigentlich Sharing Economy und in welchen Bereichen findet sie Anwendung? Welche Seiten dieses Trends können kritisch gesehen werden?

Wir geben Ihnen Antworten auf diese und weitere Fragen und zeigen Ihnen, welche Apps und Plattformen Sie nutzen können, wenn Sie Ressourcen gemeinsam mit anderen teilen möchten wollen.

Was ist Sharing Economy?

Sie müssen kein Auto besitzen, um schwere Wasserkästen nach Hause zu bringen. Nutzen Sie einfach ein Angebot der Sharing Economy und steigen ins nächste Carsharing-Auto. Sie benötigen nur ganz selten einen Computerarbeitsplatz? Dann mieten Sie doch einen Raum mit vorhandener Büroausstattung. Das sind nur zwei der zahlreichen Beispiele für Sharing Economy, einem Phänomen, das immer mehr an Beliebtheit gewinnt.

Sharing Economy (auch „Shared Economy“ oder „Share Economy“) heißt wörtlich übersetzt „Wirtschaft des Teilens“. Der Definition nach bezeichnet der Begriff das systematische Ausleihen von Gegenständen und das gegenseitige Bereitstellen von Flächen und Räumen. Von Sharing Economy sind diverse Marktbereiche betroffen: vom altruistisch motivierten Teilen unter Nachbarn bis zu kommerziellen Dienstleistungsangeboten.

„Wirtschaft des Teilens“

Sharing Economy bedeutet übersetzt „Wirtschaft des Teilens“. Bild: Pexels/@cottonbro

Wer nutzt Sharing Economy?

Insbesondere Privatpersonen und Interessengruppen unterstützen die gemeinschaftliche Nutzung von Gütern durch Tauschen, Leihen, Schenken oder Mieten sowie die Vermittlung von Dienstleistungen. Oftmals nehmen Unternehmen dagegen die Rolle als Vermittler zwischen Privatpersonen ein.

Doch auch immer mehr Unternehmen, vor allem kleine Firmen, Firmenneugründungen oder Arbeitsgemeinschaften profitieren von der Sharing Economy. Zum Beispiel finden Bürogemeinschaften oder das sogenannte Desk Sharing, das sich unter anderem im Rahmen von Coworking Spaces finden lässt, im Rahmen der Sharing Economy statt. Und immer schon gab es im Unternehmensumfeld gemeinschaftlich genutzte Endgeräte wie Computer mit mehreren Benutzern.

Weltweit wächst der Trend des Gemeinschaftskonsums, da immer mehr und vor allem junge Menschen eine konsum- und wachstumskritische Einstellung annehmen. Doch Sharing Economy ist kein grundlegend neues Phänomen. Bibliotheken, öffentliche Schwimmbäder, Skiverleihe oder Waschsalons sind ebenfalls Formen des gemeinschaftlichen Konsums. Aufgrund der gegenwärtigen technischen Möglichkeiten wie Online-Portale, Apps, soziale Netzwerke und der Vereinfachung des Bezahlsystems verbreiten sich die Wirtschaft des Teilens und die dazugehörigen Organisationsformen rasant auf globaler Ebene.

Apps und Plattformen

Deshalb wird Sharing Economy immer bewusster wahrgenommen und gelebt. Anhand der folgenden Beispiele erklären wir einige Modelle:

  • Airbnb: Über das Portal können Sie Wohnungen oder Häuser von Privatpersonen mieten oder Ihre eigenen Unterkunft anbieten. Beide Parteien erhalten Vorteile: Der Gastgeber kann in seiner Abwesenheit zusätzliches Geld verdienen und die Räume stehen nicht leer. Für den Mieter stellt es eine gute sowie kostengünstige Alternative zu Hotels dar. Airbnb vermittelt zwischen Unstimmigkeiten und erhält bei jeder Buchung eine Gebühr.
  • Vinted (ehemals Kleiderkreisel): Privatpersonen bieten größtenteils gebrauchte, aber auch neue Kleidungsstücke zum Verkaufen, Tauschen oder Verschenken an. Achtung! Hier kann allerdings Missbrauch mit dem Vinted-Bezahlsystem drohen.
  • Carsharing: Dieser Dienst funktioniert besonders in Großstädten gut, wo nur wenige Personen ein eigenes Auto benötigen, da die öffentlichen Verkehrsmittel gut ausgebaut sind. Bezahlt wird für die Nutzungsdauer. Dabei gibt es zwei Varianten: Beim stationsbasierten Carsharing stehen die Autos an einem festen Parkplatz. Der Kunde holt den Pkw ab und stellt ihn dort auch wieder zurück. Ebenfalls können Reservierungen vorgenommen werden. Bei der zweiten Variante, dem Free-Floating, werden die Wagen innerhalb der Stadt fei geparkt. Kunden orten und buchen diese per App und stellen das Auto nach der Nutzung wieder irgendwo im Nutzungsgebiet ab. Reservierungen können nicht vorgenommen werden. Die Anschaffungskosten sowie die laufenden Kosten eines Pkw’s werden somit bei beiden Varianten gespart. Identisch zu den Carsharing-Optionen funktionieren die Bikesharing-Möglichkeiten und der E-Scooter-Verleih.
  • Coworking: Über ein Portal können Räume angemietet werden, in denen diverse Freiberufler, Start-ups oder digitale Nomaden gemeinsam arbeiten. Ein Vorteil von diesem Prinzip ist das Teilen von Berufserfahrung sowie das Netzwerken. Darüber hinaus existiert eine solide Büroinfrastruktur, die man selbst nicht aufbauen muss.

Weitere bekannte Beispiele sind der Schlafplatz-Anbieter Couchsurfing, die Carsharing-Anbieter BlaBlaCar sowie Uber und der Foodsharing-Anbieter Too Good To Go, bei dem überschüssige Lebensmittel weitergeben werden. Die Beispiele zeigen, dass die Idee hinter der Sharing Economy genial und simpel zugleich ist.

Sharing-Apps & -Plattformen

Es gibt zahlreiche Apps und Plattformen, um an der Sharing Economy teilzunehmen. Bild: Pexels/@kseniachernaya

Ist Sharing Economy nachhaltig?

Ist die Sharing Economy nur ein Lifestyle oder auch eine nachhaltige Option?

  • Carsharing und Mitfahrgelegenheiten stellen eine umweltfreundlichere Alternative zum eigenen Auto dar. Jedoch existieren noch viele offenen Fragen im Hinblick auf den Umweltschutz: Verzichten die Menschen auf ihren eigenen Pkw oder nutzen sie Carsharing zusätzlich? Letzteres würde den nachhaltigen und umweltschonenden Effekt wieder mindern. Oder nutzen Personen Carsharing, die zuvor ausschließlich die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt haben und verschlechtern somit sogar ihren ökologischen Fußabdruck?
  • Der Kleidertausch bietet ebenso viel Potenzial, da noch gut erhaltene Kleidung wiederverwertet und der Ressourcenverschwendung entgegengewirkt wird. Für eine nachhaltige Nutzung ist es jedoch wichtig, dass die günstigen Preise und das unkomplizierte Kaufen per App nicht dazu führt, dass mehr konsumiert wird, als man sich bei neuer Kleidung leisten würde.
  • Statistiken zufolge hat eine Übernachtung in einer Privatunterkunft im Vergleich zu einer im Hotel eine bessere Klimabilanz. Jedoch lässt sich auch erkennen, dass aufgrund der kostengünstigen Alternative die Anzahl der Reisen und dementsprechend die Emissionen ansteigen.

Somit ist die Sharing Economy mit dem Optimismus verflochten, vorhandene Kapazitäten besser zu nutzen und entsprechend ressourcen- und umweltschonend zu wirken.

Fragwürdigkeit der nachhaltigen Sharing Economy

Die mit den Modellen assoziierte Ressourcen- und Energieeffizienz hängt jedoch kritisch vom spezifischen (De-)Materialisierungsgrad der weiterhin benötigten Kapazitäten und Ressourcen sowie der individuellen Auslebung ab.

Auch ist fraglich, inwieweit sich bei Gegenständen oder Fahrzeugen durch häufige Nutzung die Lebensdauer verkürzt und sie deshalb schneller ersetzt werden müssen. Unklar ist, inwiefern es umweltbelastende Verschiebungseffekte gibt, wenn Kostensenkungen und Effizienzgewinne zu mehr Konsum führen. Also, dass preisgünstigere Angebote stärker genutzt oder Einsparungen für den Konsum anderer ressourcenintensiver Güter verwendet werden („Rebound-Effekt“ zu deutsch: „Bumerang-Effekt“).

Die Frage, ob und inwiefern die Sharing Economy nachhaltig ist, ist jedoch sehr komplex und von diversen Faktoren abhängig. Somit ist die Frage nicht ausführlich innerhalb eines Beitrages zu beantworten.

Carsharing

Anders als bei der Reise mit Bus und Bahn lässt sich hinterfragen, wie nachhaltig beispielsweise Carsharing wirklich ist. Bild: Pexels/@bertellifotografia

Kritik an der Wirtschaft des Teilens

Eigentlich ist Teilen eine uneigennützige Sache und Sharing Economy war anfänglich als sozial förderliche Wirtschaftsform besetzt. Doch mittlerweile ist sie zu einem eigenen Geschäftszweig herangewachsen.

Viele Unternehmen profitieren von dem Geschäftsmodell und erlangen Marktmacht. Der Schein der sozialen Tat soll dabei stets nach Außen gewahrt werden. Doch aus dem damaligen unentgeltlichen Teilen ist ein gewinnorientiertes Geschäftsmodell geworden, bei der vermietet oder für eine Dienstleistung bezahlt wird.

Dennoch ist der Trend beliebter denn je, 2018 nutzte mehr als die Hälfte der Deutschen Angebote aus dem Mobilitätsbereich und fast jeder Zweite teilte Unterkünfte oder Produkte. Der Einschätzung von Experten nach wird das Marktpotenzial der Sharing-Angebote bis 2025 auf 335 Milliarden US-Dollar ansteigen.

Insbesondere die traditionelle Wirtschaft leidet darunter. Aufgrund der Dumpingpreise macht beispielsweise Uber den herkömmlichen Taxiunternehmen Konkurrenz. Selbiges gilt für Airbnb, die mit dem klassischen Hotelgewerbe konkurrieren und somit den Tourismussektor schwächen. Als Reaktion darauf fordern die klassischen Betriebe und Gewerbe eine Wettbewerbsgleichheit.

Sharing Economy verschärft die soziale Achtlosigkeit

Eigentum verpflichtet“: Zwei knappe Wörter des Artikels 14 Abs. 2 des Grundgesetzes verbinden Besitz und Verantwortung miteinander. Durch die Sharing Economy besitzt und benötigt man jedoch nicht zwingend den konkreten Gegenstand, man kann ihn mieten und auf Nachfrage („on demand“) bestellen. Dadurch ist die Flexibilität des Einzelnen zwar erhöht, aber die Verpflichtung gegenüber dem Eigentum reduziert.

Sharing Economy also führt dazu, dass die Verantwortung gegenüber der Güter von der Nutzung entkoppelt wird. Die soziale Achtlosigkeit wird somit grenzenlos befeuert. So liegen beispielsweise mehr als 500 E-Scooter auf dem Grund des Rheins in Köln. Dies spiegelt nicht nur eine gesellschaftliche Folge wider, sondern zieht auch negative ökologische Folgen mit sich. “Sharing is Caring” wird traurigerweise von vielen Personen nicht ernst genommen.

Negative Folgen der Sharing Economy

Die Sharing Economy hat sowohl positive als auch negative Folgen. Bild: Pexels/@brett-sayles

Eine gute Sharing Economy

Die ursprüngliche Sharing Economy, bei der die Gemeinschaftsorientierung und der ökonomische Vorteil der Privatperson im Mittelpunkt stehen und nicht der wirtschaftliche Gewinn fokussiert wird, funktioniert am besten im kleinen Rahmen. Es wird viel Kritik an der gegenwärtigen Sharing Economy ausgeübt, sowohl in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht. Aber dennoch besitzt sie großes Potenzial, das nur optimal umgesetzt und genutzt werden muss.

Damit auch Sie erfolgreich an der Wirtschaft des Teilens teilnehmen können und die zahlreichen Apps und Plattformen im Internet nutzen können, ist es wichtig, dass bei Ihrer IT alles rund läuft. Der optimale Begleiter ist dabei das Eins-Für-Alles-Paket. Dies sorgt dafür, dass Ihre Geräte rund um die Uhr fehlerfrei funktionieren.

Und wenn Sie die Idee interessant finden, Büroräume zu teilen, aber gern eigene Geräte hätten, dann wäre das Mieten von PC und Laptop ebenfalls ein erster Weg, Ressourcen zu sparen und immer die neuesten Geräte zu „besitzen“. Haben Sie Interesse? Dann kontaktieren Sie Ihren PC-SPEZIALIST vor Ort und vereinbaren einen Termin. Die kompetenten IT-Experten beraten Sie umfassend.

_______________________________________________

Weiterführende Links: Gabler WirtschaftslexikonDeutscher BundestagWirtschaftsdienstt3nMalteser, Bundesverband CarSharingManager MagazinUtopiaWDR

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

0 Kommentare