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Spam-Bot
Author
Robin Laufenburg, Di, 14. Jun. 2022
in IT-Sicherheit

Spam-Bot

So erkennen Sie Spam-Bots

Spam-Mails kennt inzwischen vermutlich jeder und hat sicherlich auch jeder schon einmal erhalten. Doch nicht jeder weiß, dass hinter einer ungewünschten oder unangebrachten Spam-Nachricht ein sogenannter Spam-Bot steckt.

Was Spam-Bots sind, warum sie gefährlich sind, wie Sie sie erkennen und sich vor ihnen schützen, erfahren Sie hier.

Was ist ein Spam-Bot?

Ein Spam-Bot ist ein automatisiertes Computerprogramm, das für den Zweck entwickelt wurde, ohne menschliches Zutun innerhalb von kürzester Zeit möglichst viele Spam-Nachrichten zu verschicken. Man kann einen Spam-Bot tendenziell überall da finden, wo User im Internet miteinander kommunizieren.

Der Einsatz von Spam hat das Ziel, die Aufmerksamkeit von Personen zu erregen und sie zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Bei Spam-Nachrichten handelt es sich in der Regel um unerwünschte oder unangemessene Werbung, vor allem Produktwerbung. Spam-E-Mails verlinken dabei häufig auf Fake-Seiten oder bewerben fragwürdige Dienstleistungen und Produkte wie beispielsweise Medikamente, Kryptowährungen. Aber auch sogenannte Sex-Spam-Bots, die für sich werben und sexuelles Interesse vortäuschen, erfreuen sich an großer Beliebtheit.

Spam-Bots

Spam-Bots verschicken massenweise Spam-Nachrichten wahllos an Kontakte, die sie im Internet finden. Bild: Unsplash/@travelpen

Gefahren durch Spam-Bots

Zum Gutteil gibt es die angebotenen Dienstleistungen und Produkte gar nicht, sie werden nicht geliefert oder die bezahlten Dienstleistungen kommen nie zustande. In diesem Fall spricht man von Scam-Mails. Bekannt geworden ist das Scamming mittels Spam-Mail durch angebliche Nachrichten von Sigrid Rausing.

Oft verteilt der Spam-Bot im Anhang von Spam-Mails oder -Nachrichten aber auch Schadsoftware oder verlinken zu gefährlichen Seiten, auf denen sich Drive-by-Downloads tummeln. In diesen Fällen handelt es sich bei nicht nur um Spam, sondern auch um Phishing. Entsprechende Phishing-Nachrichten stammen dabei aus einer angeblich seriösen Quelle wie der Sparkasse. PayPal, Adidas oder GMX. In selteneren Fällen können Spam-Bots auch umfangreichere Spam-Kampagnen oder gezieltere Spear-Phishing-Kampagnen umsetzen oder unterstützen. Hierbei agieren sie häufig als Teil eines größeren Botnetzes.

Cyberkriminelle entwickeln ihre Spam-Bots häufig so, dass sie sich mithilfe von Schadsoftware weiterverbreiten und ihre Beiträge von gehackten Social-Media-Accounts aus teilen bzw. ihre Spam-Mails von gekaperten E-Mail-Accounts aus abschicken. In der Regel verschickt ein Spam-Bot Nachrichten an alle Kontakte der infiltrierten Accounts in großflächigem Rahmen.

Wie funktioniert ein Spam-Bot?

Ein Spam-Bot kann in Internetforen oder in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram private Nachrichten verschicken oder Beiträge veröffentlichen; er kann auch gezielt oder wahllos E-Mails und Messaging-Nachrichten verschicken. Spam-Bots arbeiten dabei traditionell mit Registrierungs-Bots und Harvester-Bots zusammen:

  • Registrierungs-Bots melden sich automatisiert für bestimmte Internetdienste wie zum Beispiel für die Nutzung von E-Mails oder Social Media an, die an den Spam-Bot weitergegeben werden. Sobald Spam-Bots über ein Konto verfügen, beginnen Sie, Nachrichten nach vorgegebenen Regeln zu verschicken.
  • Harvester-Bots durchsuchen das Internet nach personenbezogenen Daten wie E-Mail-Adressen oder Telefonnummern, die vom Spam-Bot kontaktiert werden.

Alternativ kann ein Krimineller seinen Spam-Bot aber auch mit Datensätzen aus dem Darknet füttern. Dort können Daten von neu angelegten oder gehackten Accounts sowie von geleakten Ziel-Accounts erworben werden.

Schutz vor Spam-Bots

Spam-Bots können sich gegen jeden richten und jedes Postfach in eine digitale Müllhalde verwandeln. Schützen Sie sich deswegen! Bild: Pexels/@august-de-richelieu

Wie erkennt man einen Spam-Bot?

Die meisten Spam-Bots geben ebenso wie Social Bots (Meinungsbots) vor, echte Benutzer oder authentische Unternehmen zu sein. Sie sind so programmiert, dass möglichst nicht erkennbar sein soll, dass es sich bei ihnen um Bots handelt. Gerade ältere und nicht professionell erstellte Spam-Bots sind aber noch lange nicht so ausgereift, als dass sie bei genauerer Betrachtung als Menschen durchgehen. Man erkennt Spam-Bots unter anderem daran, dass

  • sich übermäßig viele Rechtschreib- und Grammatikfehler in ihren Texten finden lassen und sie aus anderen Sprachen übersetzt zu worden scheinen.
  • sie verlockende Angebote machen, die zu schön sind, um wahr zu sein.
  • trotz Antworten keine Konversation zustande kommt bzw. ihre Antworten keinen Sinn ergeben.
  • ihre E-Mails, Nachrichten oder Beiträge nicht passen bzw. sie keine Relevanz haben.
  • dringlich darauf verwiesen wird, auf einen Link zu klicken.

Während es nach wie vor viele Spam-Bots gibt, denen nicht gelingt, als Bot unerkannt zu bleiben, entsteht momentan aber auch eine neue Generation an Bots, die sich mittels Deep Learning kontinuierlich weiterentwickeln und immer mehr lernen, auch wirklich wie Menschen zu agieren .

Schutz vor Spam-Mails & -Bots

Wenn Ihre E-Mail-Adresse, Ihre Telefonnummer oder Ihr Social-Media-Account öffentlich im Internet zu finden ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie Harvester-Bots ausfindig machen und an Spam-Bots weitergeben. Wenn das einmal passiert ist, erhalten Sie höchstwahrscheinlich kontinuierlich Spam-Mails bzw. Spam-Nachrichten. Durch einige zentrale Maßnahmen können Sie sich jedoch schützen:

  • Aktivieren und konfigurieren Sie in Ihren Social-Media- und E-Mail-Accounts Spam-Filter. Erfahren Sie mehr zum Spam-Filter in WhatsApp und zum intelligenten Gmail-Spam-Filter, der gefährliche oder unerwünschte Nachrichten direkt erkennt und ausfiltert.
  • Beschaffen Sie sich eine alternative E-Mail-Adresse (Alias-Adresse), die Sie öffentlich benutzen.
  • Richten Sie privat und geschäftlich einen professionellen Antivirenschutz mit integriertem Spamschutz ein.
  • Setzen Sie besonders bei sensiblen Systemen auf eine Bot-Management-Lösung.
  • Öffnen Sie keine unbekannten Links, die Ihnen Kontakte in sozialen Netzwerken oder per E-Mail schicken.
  • Öffnen Sie keine unbekannten Anhänge. Vor allem nicht, wenn sie gefährliche Dateiendungen aufweisen.
  • Prüfen und blockieren Sie eindeutige Spam-Mails. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie Sie Spam blockieren.

Benötigen Sie Unterstützung beim Schutz vor Spam-Mails und -Bots? Dann ist PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe der passende Ansprechpartner für Sie. Leiten Sie ein Unternehmen oder sind Freelancer und haben eine eigene Internetseite? Auch für kleine Betriebe oder Selbstständige hat PC-SPEZIALIST die passenden Anti-Spam-Lösungen parat. Wir helfen Ihnen gern, dabei dass Ihre Internetseite vor Spam-Bots & Co. verschont bleibt.

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Verwendete Quellen: DACH-Scratch-Wiki, Cloudflare, IT-SERVICE.NETWORK

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